Geoff Muldaur wächst auf in Pelham, New York. Sein älterer Bruder ist ein Fan von traditionellem New Orleans-Jazz und Doo Wop-Quartettgesang ist der letzte Schrei. Schon als Teenager fährt Geoff nach New York und versucht, in Jazz-Clubs und die Rock?n?Roll-Shows des DJ Alan Freed zu kommen. Er hört auch Leadbelly und verfällt den mysteriösen alten Sounds des Folk- und Countryblues. Geoff wird zum Plattensammler und lernt Gitarre. An der Boston University trifft er Gleichgesinnte wie den zukünftigen Plattenproduzenten Joe Boyd und entdeckt die dortige Folkszene. Er lebt ein Jahr in New Orleans und trampt durch die USA. Das erste Soloalbum von Geoff Muldaur erscheint bereits im Jahr 1963 auf dem Jazz- und Folklabel Prestige und präsentiert einen jungen Folkblues-Aficionado auf der Suche nach einem eigenen Stil. Bald wird Muldaur gefragt, ob er der Jim Kweskin Jug Band beitreten möchte. Diese Band entwickelt sich mit ihm zum erfolgreichsten Act der Boston/Cambridge-Szene und revolutioniert den ansonsten eher steifen Folk-Ansatz von Ensembles wie dem Kingston Trio. Die Jim Kweskin Jug Band wird mit ihrer Party-Mentalität zu einem nationalen Phänomen und tritt in den großen TV Shows von Steve Allen und Johnny Carson auf. In der Band begegnet Muldaur auch der Fiddlespielerin Maria D?Amato. Die beiden werden ein Paar und heiraten. Das Duo Geoff & Maria Muldaur entsteht nach Zerbrechen der Jim Kweskin Jug Band und nimmt unter der Regie von Joe Boyd mit „Pottery Pie“ und „Sweet Potatoes“ zwei Duo-Alben für das Reprise-Label auf, die heute als Klassiker des US-Folkrock gelten. Die eingespielte Fassung von Ary Barryoso?s Songklassiker „Brazil“ wird zu einem Favoriten der britischen Monty Python-Komikertruppe und erlangt als Titelsong des gleichnamigen Films von Terry Gilliam Kultstatus.
Geoff & Maria Muldaur bleiben jedoch nicht zusammen, sondern gehen 1973 wieder getrennte Wege. Maria landet mit „Midnight at the Oasis“ einen großen Hit und Geoff wird erneut Mitglied einer Band: Paul Butterfield?s Better Days. Nach zwei Alben verlässt er Butterfield und wird Solist. Geoff Muldaur nimmt im weiteren Verlauf Solo-Alben auf, deren Eklektizismus kaum zu übertreffen ist. Er bildet sich als Musiker, Musikhistoriker und Musiktheoretiker ständig weiter, schreibt mittlerweile eigene Bläser-Arrangements und entwickelt ein fast universelles Interesse an Musik, das er in Studien am renommierten Berklee-College of Music in Boston vertieft. Er arbeitet weiter intensiv mit dem Gitarristen Amos Garrett zusammen und veröffentlicht 1981 ein vorerst letztes Solo-Album auf dem Hannibal-Label seines alten Freundes Joe Boyd. Keines seiner Solo-Projekte ist jedoch von kommerziellem Erfolg gekrönt. Den hat er nur als Komponist von Filmmusik. Muldaur verlässt ergo peu à peu das Business als Interpret und Performer, ohne jedoch das Schreiben von Musik aufzugeben. Er wird Manager des Hannibal-Labels und ein erfolgreicher Programmierer von Computer-Software für die US-Autoindustrie. Er pendelt in diesen Jahren zwischen Kalifornien und Detroit und überlebt so auf bürgerliche Art und Weise. Mit Mitte 50 kehrt Geoff Muldaur überraschend zurück und spricht davon, aufgrund eines nicht mehr zu ignorierenden inneren Bedürfnisses zur Musik zurückgekommen zu sein. Sein Comeback ruft ein überaus positives Echo hervor, denn Geoff Muldaur ist im Laufe der Jahre zu einem Künstler gereift, dessen fundierte Kenntnisse und souveräne Meisterschaft der Interpretation ihm ein hohes Maß an künstlerischer Autorität verleihen.
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