Tri-Continental ist ein grenzüberschreitendes Projekt dreier wunderbarer Gitarristen, Sänger und Songwriter aus Toronto. Sie präsentierten eine Blues/Folk/World Music-Melange, die in punkto Eindringlichkeit und Atmosphäre ihresgleichen sucht. Nicht nur die heimische Kritik ist begeistert über die drei mehrfach für JUNO-Awards nominierten Saiten-Künstler – auch in Europa gibt es für diese Produktion Lob zuhauf. Die Poesie der keltisch inspirierten Songwriterkunst, die Intensität des Bluesfeelings oder auch die Komplexität der madegassischen Rhythmen sind nur einige der hier verschmelzenden Elemente. Spielerisch und mit verblüffender Leichtigkeit entsteht so eine einzigartige neue Stimme.
3 x 1 gleich ….. EINS??? Zugegeben das ist rein mathematisch natürlich eine falsche Gleichung. Übertragen auf das aktuelle musikalische Projekt mit drei wunderbaren Gitarristen und Sängern aus Kanada scheint sie jedoch zuzu-
treffen, denn hier verschmilzt die Individualität dreier Musiker zu einer faszinierenden „Einstimmigkeit“, einer ziemlich betörenden neuen Stimme, in der spielerisch und mit verblüffender Leichtigkeit verschiedene musikalische Welten zusammenführt werden. Damit knüpft Tri CONTINENTAL kongenial an einige jüngst erfolgreiche Kollaborationen aus Blues, Folk und World Music an. Denn diese Musik lädt ein zu einer erlebnisreichen Reise und steht daher mit ihrem von Freundschaft und gegenseitigem Respekt geprägten Geist durchaus in einer Linie mit den Projekten und Pioniertaten des US-Amerikaners Ry Cooder.
TRI-CONTINENTAL – das ist zunächst ein Wortspiel mit drei Bedeutungsebenen. Zunächst wäre da die musikalisch-geographische, denn die drei Gitarristen Bill Bourne, Lester Quitzau und Madagascar Slim (a.k.a. Ben Randriamananjara) setzen in ihrem jeweiligen Stilbereich Akzente aus drei Kontinenten: Bourne pflegt eine Affinität zu keltischen und anderen Folk-Spielarten, Quitzau ist ein Bluesmann von erstaunlicher stilistischer Offenheit, und der aus Madagaskar stammende Randriamananjara kombiniert die Traditionen seiner Heimat mit einem ebenfalls stark bluesgeprägtem Stil. Die zweite Ebene verweist auf den Gitarrenhersteller „Continental“ sowie die Bauart dieser überaus beliebten Resonatorgitarren mit dem speziellen Metalltrichter (dem sogenannten „Tri-Cone“) als Klangerzeuger. Und die eher etwas plakative dritte Bedeutung führt uns geschmackssicher auf das stilvolle Lieblingsgefährt Bournes seinen 68er Lincoln Continental. Natürlich zu besichtigen auf dem Cover dieser CD….
Und wie klingt nun TRI-CONTINENTAL?
Wer die Werke aktueller Künstler wie Chris Whitley oder auch Eric Bibb zu schätzen weiß, wird sich rasch von der intensiven Atmosphäre dieses Albums begeistern lassen. Es ist aller Vielfalt ein Mosaik von frappierender Geschlossenheit und großer Intensität. Die musikalische Neugier der Musiker, ihre emotionale Direktheit und Kommunikationsfreudigkeit werden auf jedem der elf eingespielten Stücke sofort erfahrbar. So gibt es 12-Takt-Bluesformen im Gewand von Country Spirituals oder auch durch virtuose Fingerstyle- und Slide-Gitarrenarbeit angereicherte Folkblues-Preziosen à la Mississippi John Hurt. Die faszinierende Komplexität der Rhythmen Madagascars wird ergänzt von dichten aber immer dezenten Percussionsakzenten und die stimmigen Vokalarrangements lassen in punkto Eindringlichkeit nichts zu wünschen übrig. Deutlich wird von Track zu Track – stilistische Vielfalt ist ein Pfund, mit dem das Trio wuchern kann. Hypnotische Improvisationspassagen stehen neben erfinderischen Gitarren-Arrangements und durch das ganze Album zieht sich eine Atmosphäre von Spiritualität und seelenvoller Kommunikation. Die Persönlichkeiten dieser drei so unterschiedlichen Musiker verschmelzen wie eingangs erwähnt fast wie von selbst zu einer einzigen, neuen Stimme. Ein nicht nur spannender sondern auch sehr unterhaltsamer Vorgang, dem beizuwohnen sich lohnt.
TRI-CONTINENTAL ist eine moderne Fusion aus Blues, Folk, Gospel und Weltmusik mit einer Musik, die auf leichtfüßige Art und Weise ein Flair des Besonderen ausstrahlt.